Geschichte des Vereinshaus Ihnetal
1924 Planung der Schützenhalle und Kauf des Schützenplatzes
Der Wunsch nach einem eigenen Vereinshaus ist schon in den Generalversammlungen und Vorstandssitzungen kurz nach der Jahrhundertwende des Öfteren geäußert worden. Alle Pläne und Vorhaben ließen sich aber erst nach dem Grundstückskauf des heutigen Schützenplatzes im Jahre 1924 verwirklichen.
1926 Finanzierung und Darlehnsabsicherung
Der Gesamtkostenvoranschlag belief sich auf über 40.000 RM. Der Bau sollte durch Leistung von Hand- und Spanndiensten und Übernahme von Schuldscheinen in unterschiedlicher Höhe durch die Mitglieder finanziert werden. Die Eigenleistungen des Vereins reichten jedoch nicht aus die Halle wegen der inzwischen gestiegenen Baukosten zu vollenden. So wurde im Jahre 1926 ein Darlehen in Höhe von 25.000 RM bei der Landesbank für Westfalen in Münster aufgenommen, für das die Gemeinde Attendorn-Land die Bürgschaft übernahm. Als Rückversicherung gegen den Schützenverein erklärten sich verschiedene Bürger des Ihnetals bereit, auf ihrem Privatvermögen eine Hypothek zu Gunsten der Gemeinde eintragen zu lassen. Neben dem vorbezeichneten Kredit wurde von der Hansa-Brauerei in Dortmund ein Betrag von 8.000 RM im Darlehnswege zur Verfügung gestellt.
1927 Einweihungsfeier
Die feierliche Einweihung der Schützenhalle konnte unter großer Beteiligung der Bevölkerung im Jahre 1927 vorgenommen werden.
1938 Neuer Außenputz
Zu erwähnen ist hier noch, dass unsere Schützenhalle im Jahre 1938 einen Außenputz und einen neuen Anstrich erhielt. Die Kosten hierfür wurden durch das sogenannte „Goldene Buch“ aufgebracht, in dem sich Mitglieder und Gönner des Vereins zum Spenden verpflichteten.
1944 Abtragung des Hallendarlehns durch Paul Pielhau
Wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage in den nachfolgenden Jahren konnten die Zins- und Tilgungsbeträge für beide Darlehen nur unter größten Schwierigkeiten und Opfern von den Vereinsmitgliedern aufgebracht werden. Die Schulden betrugen im Jahre 1944 rd. 28.000 RM. Es war in den Jahren seit Errichtung des Vereinshauses nie leicht gewesen, die Zins- und Tilgungsbeträge aufzubringen. So war man sehr dankbar, als im genannten Jahr der aus dem Ihnetal gebürtige und in Andernach lebende Schützenbruder Paul Pielhau die gesamten Schulden des Vereins ablöste. Hierdurch wurde auch die spätere rechtliche Neugründung des Vereins wesentlich erleichtert.
1945 Vereinshaus als Lebensmitteldepot
In den beiden letzten Kriegsjahren konnte die Schützenhalle an einen Großhändler aus Duisburg verpachtet werden, der darin ein Lebensmitteldepot anlegte. Bei Kriegende wurden die Bestände durch amerikanische Truppen beschlagnahmt und an die einheimische Bevölkerung verteilt.
1961 Anbau eines zerlegbaren Zeltes
Da die Schützenhalle wegen der gestiegenen Bevölkerungszahlen im Ihnetal dem Andrang auf den Festen nicht mehr gewachsen war, wurde erstmalig 1961 unter großer Mithilfe des damaligen Königs ein Anbauzelt mit ca. 80 Sitzplätzen errichtet. Dieses Zelt war so gestaltet, dass man es in wenigen Stunden montieren konnte.
1966/67 Anbau des Sportlerheimes
Die frühere Gemeinde Attendorn-Land und der Schützenverein Listerscheid vereinbarten am 21.11. 1966, dass die Gemeinde angrenzend an das Vereinshaus Ihnetal, auf dem Grundstück des Schützenvereins, ein Sportheim errichten konnte. Das Sportheim sollte Kellerräume, einen Gruppenraum, Umkleideräume, Waschräume und eine Toilettenanlage bekommen. Das Sportheim wurde im Jahr 1967 fertiggestellt und wird seitdem von Sportverein und Schützenverein genutzt.
Die Baukosten betrugen 95.481 DM. Sie wurden durch Beihilfen, Darlehn, Eigenleistung des Sportvereins, des Schützenvereins und durch Eigenmittel der Gemeinde finanziert. Die Stadt Attendorn war Eigentümerin des Sportheims bis zum Ende des Kapitaldienstes im Jahre 1992.
Aber auch in den folgenden Jahren haben Unterhaltungskosten und notwendige Umbaumaßnahmen immer wieder die Vereinskasse stark belastet.
1967 Neue Kühltheke
Anschaffung einer neuartigen Kühltheke
1967 Planung für einen neuen Fußboden
So wurde der beim Bau der Halle verlegte Fußboden schon des Öfteren wieder notdürftig instandgesetzt. Im Oktober 1967 fand eine außerordentliche Generalversammlung statt, die das 100-jährige Jubelfest vorbereiten sollte. In dieser Versammlung wurde grundsätzlich der Erneuerung des Fußbodens zugestimmt. Der Anfang 1968 stattfindenden ordentlichen Generalversammlung sollten dann entsprechende Pläne unterbreitet werden.
1968 Öffentliche Sammlung für neuen Fußboden
Da man sich über die Art des neuen Fußbodens noch nicht einig war, konnte ein Kostenvoranschlag nicht gemacht werden. Um jedoch diese unaufschiebbare Arbeit vornehmen zu können, wurde eine öffentliche Sammlung bei allen Vereinsmitgliedern beschlossen.
1968 Beschluss über den Fußbodenneubau
Ein in der ordentlichen Generalversammlung im März 1968 vorgelegter Erneuerungsentwurf fand nicht die Zustimmung der Anwesenden und der Vorstand wurde beauftragt weitere Pläne auszuarbeiten. Daraufhin fand zwei Wochen später eine außerordentliche Versammlung statt. Von ihr wurde der Vorschlag eines Vereinsmitgliedes aufgenommen, eine auf Fundamentwänden gesetzte Stahlbetondecke einzuziehen, um einen dauerhaften und festen Unterbau zu erreichen. Darauf soll eine Isolierschicht (Gussasphalt) aufgebracht werden. Über die Art des Oberbelages wurde noch kein Beschluss gefasst. Er soll jedoch in der Art eines Holzparketts gestaltet werden. Die Versammlung erteilte dem Vorstand die Ermächtigung in diesem Sinne alle erforderlichen Schritte zu unternehmen.
1968 Finanzierung des neuen Bodens
Um die Kosten möglichst gering zu halten, sollten alle in Eigenleistungen erstellbaren Arbeiten von Vereinsmitgliedern durchgeführt werden. Da das Ergebnis der inzwischen abgeschlossenen Sammlung vorlag und die Gemeinde Attendorn- Land einen Betrag von 10.000 DM zur Verfügung stellte, konnten die Arbeiten in Angriff genommen werden. Da zunächst die Geldmittel nicht ausreichten, stellten Bürger des Ihnetals höhere Beträge für längere Zeit zinslos zur Verfügung
1968 Neue Theke in der Trinkhalle
So wurde unter großer Beteiligung der Mitglieder von Mitte März bis Ende April 1968 der alte Fußboden entfernt, Fundamente und die Bodenplatte in Eigenleistung erstellt. Im Zuge des Umbaues wurde in der rechtseitigen Trinkhalle eine Stationäre Theke für Festlichkeiten errichtet.
1968 Einziehung einer Zwischendecke
Nachdem die Finanzierung geordnet war, konnte der Vorstand zusammen mit einem inzwischen gewählten Festausschuss sogar über die Einziehung einer Zwischendecke aus Poresta auf Holzleisten beraten, die ebenfalls noch vor dem diesjährigen Fest angebracht werden sollte.
1968 Renovierungskosten für das 100-jährige Jubiläumsfest
Gerade die anlässlich des 100-jährigen Jubiläums in den Jahren 1967 und 1968 durchgeführten Gesamt-Renovierungsmaßnahmen sind mit ca. 60.000 DM zu beziffern und wurden durch Spenden und erhöhte Beiträge der Mitglieder, langfristige zinslose Darlehen von Freunden und Gönnern und Zuschüssen der politischen Gemeinde Attendorn finanziert. Die notwendigen Instandsetzungskosten für Wirtschaftsräume, Dach, Toiletten, Fenster, Außenputz usw. konnten niedrig gehalten werden, weil durch die Einsatz- und Hilfsbereitschaft der Mitglieder enorme Eigenleistungen erbracht wurden.
1990 Neuer Kanalanschluss
Im Zuge des Kanalbaues von Papiermühle nach Beukenbeul kam der Schützenverein in Zugzwang die vorhandene Drei-Kammer-Klärgrube still zu legen und das Vereinshaus an den neuen Kanal in der Wesetalstraße anzuschließen. Insgesamt mussten für Kanalbau und Anschlussgebühren 43.500 DM bezahlt werden. Der Betrag wurde durch die Vereinskasse und durch Zuschüsse getragen.
1991 Neubau Kühlkeller
Auch in den darauffolgenden Jahren mussten immer wieder technische Anlagen erneuert oder auf den neusten Stand der Technik gebracht werden. Hervorzuheben ist der Bau eines neuen Kühlkellers 1991 für insgesamt 6.200 DM. Um die Kosten gering zu halten wurde auch hier enorm viel Eigenleistung erbracht.
1992 Neuer Stromverteiler
Für Kosten von 3.300 DM wurde eine neue Stromverteilungsanlage mit neuem Stromzähler installiert.
1992 Eintragung des Vereinshauses in die Denkmalliste der Stadt Attendorn
Da unser Vereinshaus in seiner Bauweise wohl einzigartig ist (Kompositionsformen des Spätbarocks) wurde 1992 der Antrag auf Aufnahme in die Denkmalliste der Stadt Attendorn gestellt. Die Begründung lautete:
Nach § 2 Denkmalschutzgesetzt handelt es sich bei dem Vereinshaus Ihnetal um ein Baudenkmal, an dessen Erhaltung und Nutzung ein öffentliches Interesse besteht. Bei dem Objekt handelt es sich um einen breit gelagerten, eingeschossigen, verputzten Massivbau mit querliegendem Walmdach, in der Mitte akzentuiert mit dem Eingangsrisalit, der über Traufe und Fußwalm ein korbbogiges Lünettenfenster unter Mansarddach zeigt. Rechts und links an der Fassade stehen Seitenrisalite in Form halber Achteckpavillons. An das Walmdach des Hauptbaukörpers schließt sich nach hinten in ganzer Breite ein flachgeneigtes Satteldach an. Vorder- und Seitenwände gliedern Lisenen unter abgetretenden horizontalen Wandstreifen; der Rückgiebel ist glatt. Fenster und Türen sind einfach hochrechteckig; die Verglasung (Großscheibenfenster mit Oberlicht) ist erneuert. Die Dachdeckung besteht aus schwarzen Bitumen-Pappe-Platten, wie Schiefer in englischer Deckung verlegt. Das Innere des Vereinshauses Ihnetal bildet einen großen querliegenden Saal, an dessen Rückwand sich, neben der mittigen Bühne, links die Küche/Anrichte und rechts ein Gerätehaus öffnen. Das schlösschenartig vor dem Wesebach und den ansteigenden Wiesen und Waldhang gelegene Gebäude dient wohl seit jeher dem Schützenverein Listerscheid als Vereinshaus. In der Grundform der Fassadenkomposition mit Mittelrisalit und seitlichen Pavillons und der Lisenengliederung der Wände lehnt sich das Konzept des im Jahre 1926/27 erbauten Vereinshauses Ihnetal an Kompositionsformen des Spätbarocks an, was dem an sich einfachen Quersaalbau einen entsprechend gefälligen Charakter verleiht. Als Schützenvereinshaus dient das Objekt der örtlichen Brauchtumspflege. Es ist somit für die Ortsteile Listerscheid und Weschede von Bedeutung. An der Erhaltung und Nutzung des Objektes besteht aus wissenschaftlichen (ortsgeschichtlichen, architektur- und typengeschichtlichen) und volkskundlichen Gründen ein öffentliches Interesse. Die Eintragung erfolgte im Benehmen mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe – Amt für Denkmalpflege – in Münster. Die Benehmensherstellung wurde durch Schriftsatz vom 07.02.1992 vollzogen. Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Attendorn fasste den Beschluss zur Eintragung in die Denkmalliste in der Sitzung am 15. Juli 1992.
1993 Neue Bestuhlung geliefert
Die alte Bestuhlung des Hauses stammte überwiegend aus dem Jahre 1928. Eine Erneuerung war dringend geboten. So fasste die Generalversammlung 1992 den Beschluss, 400 Stühle und rund 50 Tische neu zu beschaffen. Hierfür wurde bei den Mitgliedern eine Spende von 100 DM erbeten. Nachdem man sich verschiedene Stuhlarten angesehen hatte, entschied man sich, nach entsprechender Sitz- und Fallprobe, für einen hellen Stuhl in massiver Buchenausführung. In der ersten Hälfte dieses Jahres wurde dann das neue Mobiliar von der Firma Bald zu einem Preis von 73.000 DM geliefert. Der Betrag wurde durch die Vereinskasse und der o. g. Umlage von 31.500 DM aufgebracht. Zum Jubiläum verfügten wir somit über eine neue Bestuhlung.
1994 Dachsanierung
Eine der aufwendigsten Sanierungsmaßnahmen war die Sanierung des Hallendaches. Immer wieder musste die alte Dachhaut (Dachpappe) geflickt und ausgebessert werden bis man sich 1994 beschloss eine komplette Dachsanierung durchzuführen. Man entschied sich für eine Dachhaut aus feuerverzinktem, dachsteingeformten Blechelementen mit einer anthrazitfarbenen Oberflächenbeschichtung. Zuvor wurde jedoch die Qualität, vor allem die Altersbeständigkeit, in einem Labor durch einen Schützenbruder geprüft und für gut befunden. Insgesamt verschlang dies Maßnahme 80.500 DM. Erfreulicher Weise kam hier ein Zuschuss aus dem Topf der Denkmalpflege, so dass die Vereinskasse nicht zu sehr gebeutelt wurde.
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch ein Zuschuss der Stadt Attendorn von 100.000 DM an alle Schützenvereine im Stadtgebiet, die eigene Hallen unterhielten und diese den Vereinen und den Bürgern als „Feierhalle“ zur Verfügung stellten. Die Stadtverordnetenversammlung hatte damals entschieden, den von der LLK für die Übernahme der Mittelspannung im ländlichen Raum bezahlten Betrag an die Vereine weiter zu geben.
1995 Neue Küche
Auch in den nächsten Jahren rissen notwendige Sanierungsmaßnahmen nicht ab. So wurde 1995 die in die Jahre gekommene Küche grundlegend renoviert und mit einer neuen Küchenzeile versehen. Ebenfalls wurde neues Mobiliar angeschafft. Kosten ca. 17.000 DM.
1995 Renovierung der Bierschwemme, neue Thekenanlage
Im gleichen Jahr wurde nochmals tief in die Vereinskasse gegriffen, was dem damaligen Vorstand auf Grund des großzügigen Zuschusses der Stadt sicherlich leicht viel, um die Bierschwemme zu sanieren und sie mit einer neuen Thekenanlage auszustatten. Insgesamt entstanden hier Kosten von 13.800 DM.
1997 Neue Heizung und Beleuchtung im Festsaal
1997 wurde der sich im Saal befindende Heizungsofen (Warmluftofen mit Gebläse) durch eine neue Heizungsanlage außerhalb des Saales ausgetauscht, so dass das Vereinshaus jetzt über eine moderne, den Ansprüchen genügende Warmluftheizung verfügt. Da man die Warmluftkanäle über die abgehängte Decke verlegte und somit im Deckenbereich arbeitete wurde auch die komplette Beleuchtung erneuert. Beide Maßnahmen ergaben Ausgaben für ca. 68.500 DM.
1998 Neue Heizung im Sportbereich nach Unwetter
Hohe Kosten entstanden 1998 als nach einem Unwetter der Wesebach über die Ufer trat, den Sportplatz überschwemmte und schließlich den Heizungskeller im Sportbereich überflutete und zu irreparablen Schäden im Keller führte. Die gesamte Heizungsanlage musste für rund 35.000 DM erneuert werden.
1999 Neue, dem Denkmalschutz gerecht werdende Eingangstüren.
Völlig desolat waren die Eingangstüren unseres Vereinshauses und bedurften einer dringenden Erneuerung. Anträge über einen Zuschuss beim Amt für Denkmalpflege in Münster brachten keinen Erfolg. Lediglich beratend stand hier ein Mitarbeiter des Amtes bei einem Ortstermin zur Verfügung. Ein entsprechender Antrag auf finanzielle Unterstützung durch die Stadt Attendorn wurde im Jahr 1999 durch den Denkmal- und Kulturausschuss positiv beschieden, so dass im gleichen Jahr der Auftrag vergeben werden konnte. Nach Fertigstellung und Einbau verfügt das Vereinshaus jetzt über Eingänge, die dem Baudenkmal gerecht werden. Im gleichen Jahr wurde mit einem Kostenaufwand von ca. 5.000 DM die Herrentoilette renoviert.
2000 Beseitigung der Grundwassereinbrüche
Immer wieder wurden, nach langanhaltendem Regen im Frühjahr und Herbst, die Kellerräume unterhalb der Tagesgaststätte durch Grundwasser und Wasser, welches durch die Bruchsteine gedrückt wurde, überschwemmt. Um hier endgültig Abhilfe zu schaffen beschloss der Vorstand im Jahr 2000 eine grundlegende Sanierung durchzuführen. Kontrovers wurde zunächst diskutiert ob eine Außen- oder Innenabdichtung erfolgen sollte. Schließlich einigte man sich auf eine Außenabdichtung. Mit einem Mehrzweckgerät der Firma Seelbach und durch den Einsatz vieler Vorstandsmitglieder wurde eine völlig neue Drainage verlegt, sowie neue Einlaufgullys angelegt. Der Eingangsbereich zum Sportlerheim und die Wegflächen bis zum Wesebach wurden asphaltiert. Die Gesamtkosten lagen jenseits der 10.000 DM-Grenze.
2002 Umbau und Neugestaltung der Gaststätte
Die kostenintensivste Einzelmaßnahme der letzten Jahre war die Renovierung und Umgestaltung der Gaststätte. Die schon längst überfällig gewordene Räumlichkeit bekam 2002 ein völlig neues Aussehen. In der Presse war zu lesen: “Sonniges Orange, warmes Hellrot und sanftes Lindgrün fließen als Ensemble zusammen, strahlendes Buchenholz hellt den gesamten Raum auf. Das freundliche Spiel der Farben in der Gaststätte des Vereinshauses kann das Publikum hautnah genießen“.... Dieser Aussage ist vom Chronisten nichts mehr hinzuzufügen. Am 6. April 2002 war es soweit. Das frisch renovierte Lokal öffnete wieder seine Pforten. Rund 50 Gäste können auf einer Podestanlage mit Balustradengeländer platznehmen oder es sich auf dem Hocker an der geschwungenen Theke bequem machen und das völlig neue Ambiente unseres gemütlichen Bierlokals genießen. 53.000 € wurden investiert. Um die Kosten überschaubar zu halten wurde die Umbaumaßnahme tatkräftig durch Vorstandsmitglieder und Schützenbrüder unterstützt. Weitere finanzielle Unterstützung erfuhr der Verein über die Krombacher Brauerei. Geplant wurde der Umbau durch die Fachfirma „Galeria Eigen Art“ aus Warstein. Erwähnenswert ist auch, dass während der Umbauzeit der Gaststättenbetrieb weiterlief. Kurzerhand wurde der damals noch nicht reservierte Speiseraum als Schankraum mit provisorischer Theke als Gastraum genutzt.
2002 Renovierung des Sportbereichs
Ebenfalls im Jahr 2002 wurden die Umkleideräumlichkeiten und die Dusche im Sportbereich neu renoviert. In Eigenleistung (Sportverein und Schützenverein) wurde der gesamte Sporttrakt neu gefliest und mit einer neuen Decke versehen. Eine moderne Entlüftungsanlage rundete das Renovierungsprogramm ab, Kosten 12.500 €. Unterstützt wurde diese Maßnahme durch die Stadt Attendorn, die im Rahmen ihrer Sportförderrichtlinien einen Zuschuss gewährte.
2003 Errichtung weiterer Damentoiletten
Ein Ärgernis war bislang eine nicht ausreichende Anzahl an Damentoiletten. Vor allem bei großen Festen kamen Toilettenbesucherinnen oft in Bedrängnis. Abhilfe war hier gefordert. Unter Hinzunahme der Außentoilettenräumlichkeiten wurde in Eigenleistung mit einem Kostenaufwand von 15.000 € die Toilettenanlage mehr als verdoppelt.
Die Bühne wurde durch den MGV Listerscheid verschönert, die Bühnenbestuhlung erhielt eine neue Polsterung und die Fenster im Bühnen- und Hallenbereich wurden mit neuen Gardinen ausgestattet.
2004 Renovierung Speisesaal
Um das Bild eines ansehnlichen, freundlichen Gaststättenbetriebes abzurunden wurde im Jahr 2004 der Speisesaal durch den Schützenverein erneuert. Schon seit mehreren Jahren beschäftigte sowohl den Vorstand des Schützenvereins, als auch den Vorstand des Sportvereins, dieses Thema. Schließlich zu Beginn des Jahres konkretisierten sich die Renovierungspläne. Aus einem einfachen, tristen Raum wurde ein freundlicher, heller in massiv Buche gehaltener Speiseraum, der mit viel Lichttechnik und frischen Farben für ca. 40 Personen ein fast schon mediterranes Ambiente bietet. Kostenaufwand ca. 11.000 €.
2006 Umsetzung Brandschutzkonzept
Aufgrund geänderter gesetzlicher Vorgaben musste das Brandschutzkonzept für das Vereinshaus überarbeitet werden. Durch das Ing.-Büro Hachenberg aus Olpe wurden daher neue amtlich genehmigte Bestuhlungs- und Fluchtwegepläne, sowie ein Feuerwehrplan erstellt.
2007 Sanierung Vereinshausvorplatz
Ging es in der Vergangenheit meistens um Bautätigkeiten am Gebäude selbst, war aufgrund des schlechten Zustandes jetzt der Vorplatz des Vereinshauses an der Reihe. Es erfolgte eine umfangreiche Sanierung bei der u. a. die Regenwasserabflüsse erneuert und eine neue Teerdecke aufgezogen wurde. Hierbei stellten einige Unternehmer und Vereinsmitglieder (Fa. Seelbach, Martin und Alexander Böhne) ihre Gerätschaften kostenlos zur Verfügung. Wegen dieser Unterstützung und diverser Eigenleistungen konnte die Maßnahme mit Kosten von 17.000 € abgeschlossen werden.
2008 Fahnenmasten und Kennzeichnung Vorplatz
Nach der Sanierung im Vorjahr wurden im oberen Platzbereich drei Fahnenmasten installiert. Hieran beteiligten sich sowohl die Karnevalsgesellschaft, als auch der Sportverein.
Zudem wurden Hinweisschilder für die Befahrbarkeit des Platzes aufgestellt und ein Feuerwehrstellplatz, sowie zwei Behinderten-Parkplätze ausgewiesen und entsprechend gekennzeichnet.
2009 Renovierung Saal
Der Vereinshaussaal war in die Jahre gekommen und benötigte einen neuen Anstrich. Schnell war man sich im Vorstand einig den Deckenanstrich in Eigenleistung zu erbringen und die Wandflächen und Holzverkleidungen an ein Unternehmen zu vergeben. Den Zuschlag bekam die Fa. Burghaus aus Attendorn. Insgesamt kostete diese Maßnahme knapp 9.500 €.
2009 Flurbereinigung
Im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens gab es einen Ortstermin mit dem zuständigen Amt für Agrarordnung und der Stadt Attendorn. Dabei wurde empfohlen, eine Grenzbegradigung durch Anpassung an den Verlauf der Stützmauer des Sportplatzes durchzuführen. Hierzu waren vom Schützenverein Grundstücksteile von der Stadt zu erwerben. Der Vorstand beschloss einstimmig der Empfehlung zu folgen und den Kauf zu tätigen.
2010 Parkettboden
Der Parkettboden wurde abgeschliffen und neu versiegelt.
2011 Renovierung Wohnbereich
Da das neue Wirtepaar Timm und Uta Neukirch die dazugehörige Wohnung beziehen wollte, musste hier eine grundlegende Renovierung erfolgen. So wurde die gesamte Elektrik erneuert, Bodenbelege von Wohnräumen und Treppe ausgetauscht, Tapezierarbeiten durchführt und Ergänzungen im Sanitärbereich vorgenommen. Dabei wurde die Elektro- und Malerarbeiten vergeben. Zwei Zimmer wurden von Timm in Eigenleistung renoviert. Da auch vom Verein wieder einige Eigenleistungen erbracht wurden belief sich monetäre Aufwand abschließend auf 17.500 €.
2014 Einbau von Außentüren
Die Haustür zum Wohnbereich wurde erneuert, ebenso die Eingangstür zum Sportbereich. Zusätzlich erfolgte die Überarbeitung sämtlicher Außentüren, die u. a. einen neuen Anstrich erhielten. Die Kosten beliefen sich auf 8.600 €.
2014 Überarbeitung der Küche
Die Front der Anbauküche wurde ausgetauscht. Angeschafft wurde ein Backofen mit Cerankochfeld und eine andere Dunstabzugshaube. Die Verkabelung in diesem Bereich wurde überarbeitet und ein neuer Sicherungskasten für die Küchenelektrogeräte installiert.
2015 Neue Aufbautheke
Maßgeblich durch Uwe Kollmann wurde eine neue Aufbautheke für den Saal gefertigt, die an Schützenfest erstmals zum Einsatz kam. Als Grundlage dient ein Stahlrohrgestell, das im hinteren Bereich mit Aluminium, im vorderen Bereich mit mustergewalztem Edelstahlblech verkleidet ist. Der Schriftzug in der Front ist gelasert und die Buchstaben von innen mit milchigem Plexiglas verklebt. Das aus schwarzem Blech mittels Laser ausgeschnittene Vereinsemblem ist mit dem Korpus vernietet. Integriert ist eine LED-Beleuchtung mit Farbwechsel. Der Tresen besteht aus Holz und wurde durch die Schreinerei Budde aus Mühlhofe montiert.
Zu erwähnen ist noch, dass die gesamte Küche einen neuen Anstrich erhielt und das Kühlhaus mit Alu-Platten ausgekleidet wurde
2016 Dach Sportlerheim / Elektrik
Bei einer erforderlichen Renovierung der Wand links neben der Bühne wurde in diesem Teilbereich auch die Elektrik neu installiert und eine Absicherung über den Sicherungskasten der Bühne vorgenommen.
Das Dach des Sportlerheimes wurde komplett erneuert, der Schornstein verschiefert und Edelstahlbleche angebracht. Der Dachüberstand beim Eingang zum Sportbereich wurde neu errichtet und dabei nach vorne verlängert. Patrik Kaltemorgen hat hieran an vielen Tagen unzählige Stunden kostenlos gearbeitet. Durch diese und weitere Eigenleistungen konnten die Kosten auf 10.000 € begrenzt werden.
Die Elektrik im Bereich der Kellertreppe zwischen Küche und Kühlkeller wurde erneuert, ebenso die Kühlaggregate für das Kühlhaus.
2017 Außenfassade
Die gesamte Außenfassade wurde durch die Fa. Hermes aus Brachthausen mit Kosten von knapp 11.000 € chemisch gereinigt. Mit Ausnahme der Gebäuderückseite wurde der gesamte Waschputz durch Gerhard Kottwitz mit Unterstützung der Jungschützen, die den Putz auch ausgesucht hatten, in Eigenleistung neu aufgezogen. Erstmalig wurde ein Schriftzug des Vereinsnamens über dem Eingangsportal angebracht. Das dort vorhandene Fenster erhielt durch Wolfgang Kristen einen neuen Anstrich. Das Gesimse wurde komplett erneuert. Die alte Verschalung wurde ausgetauscht und mit einer LED-Beleuchtung inklusive Bewegungsmelder versehen. Erforderliche Schieferarbeiten erledigte Winfried Maag.
Wiederholt wurde nach Veranstaltungen bemängelt, dass es im großen Saal nicht ausreichend warm wird. Zwecks Fehlersuche wurden mehrere Heizungsbauer kontaktiert nach deren Meinung die Anlage zu klein ausgelegt sei. Der Vorsitzende Alexander Böhne suchte daraufhin das Gespräch mit dem Heizungshersteller, der Fa. Robotherm, die, nachdem alle technischen Details geklärt waren, erklärte, dass die Dimension der Heizung absolut ausreichend sei. Schließlich identifizierte der Vorsitzende den Luftansaugschacht unter der Treppe zur Bühne als Ursache. Die Filter in den vorgesetzten Gittern waren stark verschmutzt und konnten deshalb nicht ausreichend Luft ansaugen. Deshalb wurden sie vorsorglich entfernt, zumal im Ansaugschacht Filter integriert sind.
Im Flur zum Speisesaal wurde an der Seitenwand ein kleiner Lagerraum für Gebrauchsartikel, die bei einer Vermietung benötigt werden, geschaffen.
In den Kellerräumen wurde die Elektrik komplett erneuert und ein neuer Sicherungskasten installiert.
2018 Renovierung Gaststätte
Umfangreiche Renovierungsarbeiten wurden in der Gaststätte durchgeführt. Nach Austausch von Elektrik, Beleuchtung und Schaltkasten durch Marc Springob folgte die Deckenerneuerung. Außerdem wurden neue Heizkörper angebracht und das ursprüngliche Mauerwerk durch Erstellung von „Fenstern“ in Teilbereichen sichtbar gemacht. Der Vorraum des Eingangsbereiches zur Gaststätte wurde durch Gerhard Kottwitz renoviert.
Im Keller unter dem Speiseraum wurden defekte Abflussrohre ausgetauscht.
Schließlich wurde die komplette Schließanlage mit insgesamt 34 Zylindern erneuert
2019 Sanierung Garage
Der Bierkeller unter der Schwemme wurde komplett renoviert inkl. der Elektrik. Das gleiche erfolgte im Heizungskeller unter dem großen Saal. Hier mussten aus Brandschutzgründen auch Feuerschutzplatten unter der Decke angebracht werden.
Die Garage rechts neben dem Vereinshaus wurde aufwendig saniert. Dabei wurde das vorhandene Flachdach abgetragen und stattdessen ein Satteldach errichtet. Ein neues Tor, bezahlt durch den SV Listerscheid, wurde eingebaut. Die Abflussrinne vor dem Tor und die Drainage wurden neu gelegt. Über das Programm Dorferneuerung wurde die Maßnahme durch die Hansestadt Attendorn mit einem Betrag von 3.000 € bezuschusst.
2020 Renovierung Bühne
Mit erheblichem Aufwand wurde die Bühne komplett erneuert. Nach Entfernung der Nut- und Federbretter wurde eine Absenkung der Decke zur Wohnung von bis zu 9 cm festgestellt. Der Holzträger zur Bühnenabstützung hing 6 cm durch. Er wurde entfernt und durch einen 240er Doppel-T-Stahlträger ersetzt. Anschließend wurde die Wand zur Wohnung über diesem Träger neu erstellt. Hier war Gerhard Kottwitz wieder einmal unterstützend zur Stelle. Weiterhin wurde eine Brandschutzdecke eingezogen, die Elektrik überarbeitet und eine neue Unterverteilung erstellt, die Heizkörper erneuert, analog der Gaststätte Teile des Mauerwerks sichtbar gemacht und das alte Rolltor aus Holz gegen eines aus Aluminium ausgetauscht. Etliches Material wurde von diversen Ihnetaler Fabrikanten gestiftet.
Schlusswort
Diese Chronik soll dokumentieren wieviel Arbeit und Geld investiert wurden, um das Vereinshaus als Feier- und Begegnungsstätte zu errichten und zu erhalten. Dieses wird uns auch künftig gelingen, wenn nachfolgende Generationen ebenso bereit sind, sich für den Erhalt uneigennützig einzubringen.
Ein Dank an alle, die den Schützenverein sowohl durch ihren Arbeitseinsatz als auch finanziell unterstützt haben. Nur durch diese großartige Unterstützung war es möglich unser Vereinshaus so zu gestalten wie es sich heute präsentiert. Vielen Dank!
Text: Klaus Hammer
Wolfgang Teipel
Harald Henze